Test: SPINMASTER Digitales interaktives Haustier Bitzee

Natürlich könnte ich das Spinmaster Bitzee testen und hier erklären, was alles gut ist und was nicht. Da ich jedoch leider (knapp) nicht mehr der Zielgruppe für Kinderspielzeug entspreche, habe ich mir für diesen Test die Unterstützung meiner 10-jährigen Tochter Leonie geholt. Sie hat das interaktive Haustier intensiv getestet und gibt ihre ehrliche und kritische Meinung dazu ab.

Im Gegensatz zu anderen Spielzeugen, bei denen der Erfolg des Auspackens durch das Fehlen der Batterien massiv gedämpft wird, sind diese beim bereits installiert. So wird die grosse Enttäuschung nach dem Auspacken vermieden.

Insgesamt können 15 verschiedene Haustiere gesammelt und entwickelt werden. Das Spielzeug ist jedoch kein klassisches elektronisches Spielzeug mit eingebautem Display. Die Tiere werden durch schnelle Bewegung eines Displays erzeugt. Es ist also quasi ein computergesteuertes Daumenkino. In der unscheinbaren Box versteckt sich viel Technik und die Tiere bzw. Bitzees sind gut erkennbar.

Ihr hat vor allem Spass gemacht zu lernen, welches Tier welche Lieblingsleckerli hat. So kann beispielsweise der Gecko mit einem Hotdog angelockt werden. Dabei ist ihr aber aufgefallen, dass sich die Bitzees doch sehr ungesund ernähren. Einzig Hase und Igel achten mit Rüebli und Wassermelone etwas mehr auf ihre Linie. Auch dass sich die Tiere zum Teil nicht gemäss ihrer Natur entwickeln (etwa von Raupe zu Schmetterling) fand sie nur mittelmässig. Ich denke aber kaum, dass Spinmaster hier den Anspruch der Wissensvermittlung oder der Einhaltung von wissenschaftlichen Standards verfolgt.

Spinmaster ist hier jedoch etwas gnädiger als es Bandai mit dem Tamagotchi war. Bekommt ein Tier zu wenig Aufmerksamkeit, läuft es weg. Wir mussten uns als Kinder früher noch damit abfinden, dass das Tier starb. Es muss zuerst wieder mit der entsprechenden Leckerei angelockt werden. Dies führt dazu, dass das Bitzee auch nach einer Pause wieder aus der Spielzeugkiste gekramt werden kann und immer noch unterhaltsam ist.

Die Bedienung funktioniert über ein eingebautes Touchfeld. Streicht man darüber, wird zum Beispiel das Hauptmenu aufgerufen oder das gewünschte Tier entwickelt. Durch das Neigen des gesamten Gerätes werden zudem verschiedene Funktionen ausgeführt, die für die Pflege der Bitzees notwendig sind. Um die Tiere zu streicheln, berührt man ganz leicht die obere Kante des flexiblen Displays und das Herz-O-Meter wird gefüllt.

Die kleinen Minispiele bieten eine zusätzliche Abwechslung. So können neben dem Pflegen der Tiere auch Spiele wie "Einhorn-Party", "Pudel-Fashionista" oder "Wellensittich-Rockstar" gespielt werden. Auch diese Spiele werden durch die Touchleiste oder das Bewegen des Bitzees gesteuert.

Leider entwickeln sich die Tiere recht schnell, was dazu führt, dass sich schnell das Gefühl breit macht, alles erledigt zu haben. Auch wenn sie immer noch Liebe und Zuneigung brauchen, ist doch die spannendste Zeit schnell vorbei. Ich denke, meine Tochter war mit 10 Jahren schon eher an der oberen Altersgrenze.

Ich kann mir aber gut vorstellen, dass jüngere Kinder lange Freude daran haben. Einen weiteren Vorteil sehe ich darin, dass die Bitzees zwar animiert sind, Geräusche machen und sich ausdrücken, es sich dabei aber nicht um ein klassisches Game handelt, bei dem die Kinder den ganzen Tag an einem klassischen Handy oder an der Konsole hängen.

Was des einen Freud, ist des anderen Leid: Die Lautstärke lässt sich zwar einstellen, auf ein ständiges Miauen oder Bellen sollten sich die Eltern zumindest in den ersten Tagen trotzdem gefasst machen. Auch die ständige Bewegung des Displays verursacht ein andauerndes monotones Geräusch.